Religiöse Geheimniskommunikation in der Mittleren und Späten Römischen Republik
Separatheit, gesellschaftliche Öffentlichkeit und zivisches Ordnungshandeln
Author(s)
Blank, Thomas
Collection
Knowledge Unlatched (KU)Number
00e26ec4-abda-48d0-8680-d9e614fd2f84Language
GermanAbstract
Die kulturelle Selbstfindung der Bürgerschaft und ihre institutionelle Regularisierung vollzogen sich in der Mittleren Republik auf markante Weise im Feld der Religion. Senat und Bürgerschaft bestimmten, welche Kulte 'zivisch' organisiert, als genuiner Teil römischer Kultur betrachtet oder als fremd markiert wurden. Zu Konflikten kam es vor allem mit religiösen Akteuren, die außerhalb der bürgerlichen Organisation handelten. Solche Gruppen schufen sich 'separate' Handlungsräume, indem sie den religiösen Sinn ihrer Praktiken als geheim deklarierten und gegen externe normative Ansprüche abschotteten. In exemplarischen Studien zum Kult der Mater Magna, zur Bacchanalienaffäre von 186 v. Chr. und zur Repräsentation separater Religion in den Komödien des Plautus untersucht Thomas Blank, welche Rolle diese esoterisch-exoterische Kommunikation in Konflikten spielte, die auf der Präsenz separat-religiöser Gruppen in Rom beruhten. Das Geheimnis erweist sich dabei zugleich als Instrument zur Stiftung religiöser Identität und als Angriffspunkt für deren externe Infragestellung. Gerade weil die kommunikative Schließung von außen als solche sichtbar blieb, taugte sie zur Diffamierung separater Religion.
Keywords
Religion; AncientDOI
10.25162/9783515133876ISBN
9783515133869, 9783515133876Publisher
Franz Steiner VerlagPublisher website
http://0-www-steiner--verlag-de.catalogue.libraries.london.ac.uk/Publication date and place
2024Grantor
Imprint
Franz Steiner VerlagClassification
Ancient religions & mythologies